Testziele

Testziele definieren spezifische, messbare Ausgaben, die das Testen erreichen soll. Sie richten sich nach den Anforderungen und Erwartungen der Stakeholder und umfassen in der Regel Folgendes:

  • Fehler finden: Eines der Hauptziele des Testens ist es, Fehler in der Software zu identifizieren, bevor sie an den Endbenutzer ausgeliefert wird.
  • Risikominderung: Testen soll helfen, das Risiko schwerwiegender Ausfälle nach der Veröffentlichung zu minimieren.
  • Qualitätssicherung: Sicherstellen, dass die Software die festgelegten Qualitätsstandards und Kundenanforderungen erfüllt.
  • Benutzerzufriedenheit: Gewährleistung einer hohen Benutzerzufriedenheit durch eine stabile, benutzerfreundliche und funktionale Anwendung.
  • Compliance: Überprüfen der Einhaltung gesetzlicher, technischer und unternehmensinterner Standards.

Die Festlegung von Testzielen erfolgt in der Regel in der Planungsphase des Testprozesses, oft im Rahmen der Erstellung eines Testplans. Sie basiert auf einer gründlichen Analyse der Softwareanforderungen, der Zielgruppe und des Nutzungskontexts sowie auf den Erwartungen der Stakeholder.

Qualitätsmerkmale

Qualitätsmerkmale sind die Attribute oder Eigenschaften einer Software, die ihre Qualität ausmachen. Sie sind in der ISO/IEC 25010:2011 Norm für System- und Softwarequalität definiert und umfassen:

  • Funktionalität: Die Fähigkeit der Software, die festgelegten Funktionen unter spezifizierten Bedingungen zu erfüllen.
  • Zuverlässigkeit: Die Fähigkeit der Software, ein bestimmtes Leistungsniveau unter festgelegten Bedingungen für einen festgelegten Zeitraum aufrechtzuerhalten.
  • Benutzbarkeit: Wie einfach und angenehm die Software für den Endbenutzer zu bedienen ist.
  • Effizienz: Die Fähigkeit der Software, die bestmögliche Leistung mit der geringstmöglichen Menge an Ressourcen zu erbringen.
  • Wartbarkeit: Die Leichtigkeit, mit der die Software modifiziert werden kann, um Fehler zu korrigieren, die Leistung zu verbessern oder andere Attribute zu ändern.
  • Portabilität: Die Fähigkeit der Software, in verschiedenen Umgebungen (z.B. unterschiedliche Betriebssysteme oder Hardwarekonfigurationen) zu funktionieren.

Die Auswahl und Gewichtung der relevanten Qualitätsmerkmale erfolgt auf der Basis der Projektanforderungen, der Stakeholder-Erwartungen und des spezifischen Anwendungskontexts. Sie sollten klar definiert, messbar und auf die Projektziele abgestimmt sein, um eine zielgerichtete Teststrategie und Bewertung der Softwarequalität zu ermöglichen.

Festlegung und Beschreibung

Die Festlegung und Beschreibung von Testzielen und Qualitätsmerkmalen erfolgen typischerweise in folgenden Schritten:

  1. Anforderungsanalyse: Detailliertes Verständnis der Softwareanforderungen und des Projektumfangs.
  2. Stakeholder-Interviews: Erfassung der Erwartungen und Anforderungen der Stakeholder.
  3. Risikoanalyse: Bewertung potenzieller Risiken und Priorisierung basierend auf Wahrscheinlichkeit und Auswirkung.
  4. Definition von Testzielen: Ausarbeitung spezifischer, messbarer und erreichbarer Testziele.
  5. Auswahl von Qualitätsmerkmalen: Identifizierung und Priorisierung der Qualitätsmerkmale, die für das Projekt am relevantesten sind.
  6. Dokumentation: Festhalten der Testziele und Qualitätsmerkmale im Testplan oder in qualitätsbezogenen Dokumenten.

Last modified: Friday, 15 March 2024, 7:31 AM