Typ 1

Technisch gesehen verhält sich eine Hypervisor Typ 1, wie ein Betriebssystem, da es das einzige Programm ist, das im privilegiertesten Modus läuft. Seine Aufgabe ist es, mehrere Kopien der eigentlichen Hardware zu unterstützen, die als virtuelle Maschinen bezeichnet werden, ähnlich wie die Prozesse, die ein normales Betriebssystem ausführt. Diese Hypervisor-Art wird auch Bare-Metal-Hypervisor genannt und läuft direkt auf der (Server-)Hardware.

Der Hypervisor vom Typ 1 muss kein zugrunde liegendes Betriebssystem laden. Durch den direkten Zugriff auf die zugrundeliegende Hardware und den Verzicht auf andere Software (z. B. Betriebssysteme und Gerätetreiber), gelten Hypervisoren vom Typ 1 als effizient und leistungsstark.

Da Hypervisor vom Typ 1 direkt auf physischer Hardware laufen, sind sie auch sehr sicher. Die Virtualisierung mindert das Risiko von Angriffen, die auf Sicherheitslücken und Schwachstellen in Betriebssystemen abzielen, da jede virtuelle Maschine ein eigenes Betriebssystem hat. Damit ist sichergestellt, dass ein Angriff auf eine Gast-VM logisch auf diese VM beschränkt bleibt und nicht auf andere, auf derselben Hardware laufende VM, übergreifen kann.

Hypervisor des Typs 1 werden für hohe Workloads auf Produktionsebene, die hohe Betriebszeiten, erweiterte Ausfallsicherung verwendet. Der typische Typ-1-Hypervisor kann so skaliert werden, dass er Arbeitslasten über mehrere Terabyte RAM und Hunderte von CPU-Kernen virtualisiert.

Darüber hinaus bieten Hypervisors vom Typ 1 häufig Unterstützung für softwaredefinierten Speicher und Netzwerke, was zusätzliche Sicherheit und Portabilität für virtualisierte Workloads schafft.

Der typische Typ-1-Hypervisor erfordert externes Management, um den vollen Leistungsumfang nutzen zu können.

Produkte vom Typ 1

  • PowerVM for Power-Architektur,
  • Adeos,
  • CP/CMS,
  • Logical Domains / Oracle VM Server for SPARC,
  • LynxSecure,
  • SIMMON,
  • z/VM,
  • VM2000,
  • PR/SM,
  • ArchivistaMini.
Typ2

Ein Hypervisor des Typs 2 wird auf einem vorhandenen Betriebssystem installiert. Er wird daher auch als gehosteter Hypervisor bezeichnet, da er sich bei der Verwaltung von Aufrufen von CPU-, Speicher-, Storage- und Netzwerkressourcen auf das bereits vorhandene Betriebssystem des Host-Rechners stützt.

Hypervisoren des Typs 2 gehen auf die Anfänge der x86-Virtualisierung zurück. Obwohl der Zweck und die Ziele von Hypervisoren des Typs 1 und des Typs 2 identisch sind, führt das Vorhandensein eines zugrunde liegenden Betriebssystems bei Hypervisoren des Typs 2 zu unvermeidlichen Latenzzeiten; alle Aktivitäten des Hypervisors und die Arbeit jeder VM müssen das Host-Betriebssystem durchlaufen. Außerdem können Sicherheitsmängel oder Schwachstellen im Host-Betriebssystem potenziell alle darüber laufenden VMs gefährden.

Daher werden Hypervisors vom Typ 2 im Allgemeinen nicht für die Datenverarbeitung in Rechenzentren verwendet und sind für Client- oder Endbenutzer reserviert.

Typ 2 sind auch kostengünstiger als Typ-1-Hypervisoren und stellen eine ideale Testplattform im Vergleich zu virtualisierten Produktionsumgebungen oder der Cloud dar.

Zu den Typ 2 Hypervisor gehören

  • cgroups [lmctfy),
  • Linux-VServer,
  • LXC (Docker, rkt),
  • OpenVZ (Virtuozzo)],
  • FreeBSD jail,
  • Parallels Workstation, Parallels Desktop for Mac, Parallels Server for Mac,
    PearPC,
  • Solaris Containers,
  • Virtual Iron,
  • Windows Virtual PC,
  • Workload Partitions,
  • VMWare Workstation,
  • Virtual Box ( Oracle VM )

KVM (für Kernel-based Virtual Machine) ist eine vollständige Virtualisierungslösung für Linux auf x86-Hardware mit Virtualisierungserweiterungen (Intel VT oder AMD-V). Sie besteht aus einem ladbaren Kernelmodul, kvm.ko, das die zentrale Virtualisierungsinfrastruktur bereitstellt, und einem prozessorspezifischen Modul, kvm-intel.ko oder kvm-amd.ko.

 

Mit KVM können mehrere virtuelle Maschinen mit unveränderten Linux- oder Windows-Images ausgeführt werden. Jede virtuelle Maschine hat ihre eigene virtualisierte Hardware: eine Netzwerkkarte, Festplatte, Grafikkarte usw.

KVM ist eine Open-Source-Software. Die Kernelkomponente von KVM ist ab 2.6.20 in der Hauptlinie von Linux enthalten. Die Userspace-Komponente von KVM ist ab Version 1.3 in der Hauptversion von QEMU enthalten.

Microsoft Hyper-V ist die Virtualisierungsplattform oder der "Hypervisor" von Microsoft, die es Administratoren ermöglicht, ihre Hardware besser zu nutzen, indem sie mehrere Betriebssysteme virtualisieren, die gleichzeitig auf demselben physischen Server laufen.

Mit Microsoft Hyper-V können Sie Server-Betriebssysteme im Rechenzentrum oder Windows Phone-Umgebungen auf Ihrem Desktop und fast alles dazwischen virtualisieren.

Last modified: Thursday, 12 January 2023, 10:44 AM