Entsprechend der europäischen Norm EN 50091-3 (IEC 62040-3) unterscheiden sich USV-Anlagen in ihrer Architektur und im Umfang des Schutzes, den sie gegen Netzstörungen bieten. Die verwendeten Begriffe VFD, VI und VFI beziehen sich auf verschiedene Klassifikationen von unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USV).

VFD (Voltage and Frequency Dependent) bezeichnet USV-Anlagen, die als Off-Line-Systeme arbeiten. Sie bieten einen grundlegenden Schutz und werden in Situationen eingesetzt, in denen Netzstörungen weniger kritisch sind. Im Normalbetrieb sind die angeschlossenen Lasten direkt mit dem Netz verbunden. Erst bei einem Ausfall schaltet die USV auf Batteriebetrieb um, was zu einer kurzen Umschaltzeit führt. VFD-Systeme sind kostengünstiger, bieten aber nur Schutz bei komplettem Stromausfall​.

VI (Voltage Independent), auch bekannt als Line-Interactive-Systeme, bieten einen erweiterten Schutz im Vergleich zu VFD-Systemen. Sie können Spannungsschwankungen korrigieren, indem sie die Spannung erhöhen oder verringern, ohne dabei auf den Batteriebetrieb umzuschalten. Dies wird in der Regel durch einen automatischen Spannungsregler erreicht. VI-USV-Anlagen sind für Anwendungen geeignet, bei denen moderate Schutzmaßnahmen gegen Netzprobleme wie Spannungseinbrüche oder -spitzen erforderlich sind​.

VFI (Voltage and Frequency Independent), auch als Online- oder Doppelwandler-Systeme bezeichnet, bieten den höchsten Schutzgrad. Sie sind ständig im Betrieb und wandeln den eingehenden Wechselstrom in Gleichstrom um, um die Batterie zu laden, und dann zurück in einen stabilen, sauberen Wechselstrom für die angeschlossenen Lasten. Die Lasten sind vollständig vom Netz getrennt, was einen umfassenden Schutz gegen alle Netzstörungen, einschließlich Unterbrechungen, Spannungsschwankungen und Frequenzabweichungen, gewährleistet. VFI-Systeme sind besonders für kritische Anwendungen empfehlenswert, wo eine kontinuierliche und ungestörte Stromversorgung essenziell ist​.


Last modified: Monday, 8 April 2024, 9:33 AM