OOA steht für "Objektorientierte Analyse" und ist eine Phase im Softwareentwicklungsprozess, die darauf abzielt, die Anforderungen und Spezifikationen eines Systems zu verstehen und zu modellieren.
Dabei wird das System aus der Sicht der zu lösenden Problemstellung und nicht aus der Sicht der technischen Implementierung betrachtet.

 Ziele der Objektorientierten Analyse

- Verständnis der Anforderungen:
  - Die Hauptaufgabe der OOA ist es, ein klares Verständnis der Anforderungen zu schaffen, ohne sich auf die technischen Details der Implementierung zu konzentrieren.
 
- Strukturierte Darstellung:
  - Durch die Verwendung von objektorientierten Konzepten wird eine strukturierte und verständliche Darstellung der Anforderungen und des Systemverhaltens ermöglicht.


 Hauptmerkmale der Objektorientierten Analyse (OOA)

1. Objektorientierter Ansatz:
   - In der OOA werden die Anforderungen in Form von Objekten und deren Beziehungen modelliert. Objekte repräsentieren dabei reale oder abstrakte Entitäten, die im System relevant sind.

2. Identifikation von Objekten:
   - Der erste Schritt besteht darin, die relevanten Objekte und deren Attribute (Eigenschaften) zu identifizieren. Diese Objekte könnten Personen, Orte, Ereignisse oder andere Einheiten sein, die im Kontext des Systems eine Rolle spielen.

3. Bestimmung von Beziehungen:
   - Nachdem die Objekte identifiziert wurden, werden ihre Beziehungen untereinander bestimmt. Diese Beziehungen können beispielsweise Assoziationen, Aggregationen oder Vererbungen sein.

4. Definition von Zuständen und Verhalten:
   - Jedes Objekt kann verschiedene Zustände haben und bestimmte Verhaltensweisen zeigen. Diese Zustände und Verhaltensweisen müssen spezifiziert werden, um das dynamische Verhalten des Systems zu verstehen.

5. Use Cases:
   - Use Cases (Anwendungsfälle) werden verwendet, um die Interaktionen zwischen den Benutzern (oder anderen Systemen) und dem System zu beschreiben. Sie helfen, die Anforderungen aus der Sicht der Benutzer zu spezifizieren.

6. Modellierungstechniken:
   - Verschiedene Diagrammtypen wie Klassendiagramme, Sequenzdiagramme und Zustandsdiagramme werden verwendet, um die Analyseergebnisse zu visualisieren. Diese Diagramme sind Teil der Unified Modeling Language (UML), einem Standard für die Modellierung objektorientierter Systeme.


 
Die Ergebnisse der OOA dienen als Grundlage für das objektorientierte Design (OOD), bei dem die technische Implementierung geplant wird.

 Vorteile der Objektorientierten Analyse

- Natürlichkeit der Modellierung:
  - Da die Modellierung auf realen Objekten basiert, ist sie oft intuitiver und näher an der realen Welt.
 
- Wiederverwendbarkeit:
  - Objekte und Klassen, die in der Analyse definiert werden, können in anderen Projekten wiederverwendet werden.
 
- Bessere Kommunikation:
  - Die Verwendung von UML-Diagrammen und anderen Modellierungstechniken erleichtert die Kommunikation zwischen den Beteiligten im Entwicklungsprozess.


Last modified: Tuesday, 9 July 2024, 5:49 AM